Die deutsche Sintizza Melanie Joschla Weiss wuchs im Osten der Republik auf. Das Leben in zwei Welten stellte sie immer wieder vor neue Herausforderungen und
Fragen, die sie zum Theater und zum Tanz brachten. Seit acht Jahren ist Joschla Weiß mit Theater und Performancekunst vertraut und sieht im Tanztheater ihre Heimat. Sie fühlt George Tabori nach,
der vor langer Zeit sagte: „Ich habe keine Heimat ... außer dem Theater.”
Während ihres Sozialpädagogikstudiums befasste sie sich in Theorie und Praxis mit Spiel- und Theaterpädagogik. Nach ihrer erfolgreichen Diplomarbeit absolvierte sie
an der Freien Universität ein Masterstudium im Fach Theaterwissenschaft. Heute arbeitet sie auch als Theaterpädagogin in verschiedenen Projekten.
Seit 2009 ist Joschla Akteurin und Schauspielerin in der Berliner Künstlergruppe „Expedition Metropolis”. Seit 2010 geht sie immer wieder auf Forschungsreise mit
ihrem Körper, tanzt u. a. den indischen Bharatanatyam sowie westafrikanische Tänze. Sie praktiziert seit langem Yoga, Taiji, Qigong sowie die Susan T. Klein-Technik. Ihre künstlerische
Herausforderung sieht sie in der Entwicklung eines eigenen, modernen Tanztheaters, dessen Wurzeln aus der Romani Kultur schöpfen werden. Sie machte die Erfahrung, dass in ihrem Volk, der Sinti,
die Ursprungstänze durch Assimilation vielfach verloren gingen. Die Suche danach führte sie auch in den Kosovo und zu einem Tanztheaterprojekt mit jungen Roma, Manush, Sinti und anderen. Sie
lernte u. a. bei dem Roma-Tänzer Sani Rifati die alten Volkstänze und gibt inzwischen selbst regelmäßige Workshops mit RomaTänzen aus dem Kosovo, Mazedonien, Serbien und Bulgarien im Rroma Aether
Klub in Berlin-Neukölln.
(RDS Summer School 2013)